Bärli kocht: G´reste Knedl
Bärli kocht: G´reste Knedl
Geröstete Knödel auf Bärenart
G‘reste Knedl (geröstete Knödel) mit Ei ist eine von Bärlis Lieblingsspeisen.
Wer jetzt glaubt, das sei nur Resteverwertung, der liegt komplett falsch. Aber der Reihe nach:
Zuerst wird aus Mehl, Salz, Wasser, Zucker (wenig), Butter(nicht zu wenig), Germ und Milch ein Teig hergestellt, der nach längerer Gehzeit – nirgends hingehen, auch nicht ans Mee(h)r, wegen Ge(h)zeiten – sondern gehen lassen, also warten, und es sich dabei gut gehen lassen, Bärli macht da dann gern ein Schläfchen, aber ich schweife ab, also nach längerer Gehzeit kunstvoll zu einer Semmel geformt, und anschließend gebacken wird.
Dann wird diese anfangs runde Semmel beiseite gelegt, und am nächsten Tag in Würfel geschnitten, diese werden ein oder mehrere Tage getrocknet. Im nächsten Schritt werden die trockenen Semmelwürfel in Milch eingeweicht und mit Salz, Eiern, Petersilie, Muskat, in Butter gerösteten Zwiebeln, Mehl und Pfeffer vermengt und zu einem runden Knödel geformt. Dieser wird dann in gesalzenem Wasser gekocht.
Als nächstes muss der Knödel abkühlen, um mindestens einen, besser mehrere Tage, im Kühlschrank zu lagern. Abschließend wird dieser runde Knödel zuerst in Scheiben, und anschließend in Würfel geschnitten, welche dann, mit beinahe den gleichen Zutaten, aus denen der Knödel besteht, wie zum Beispiel Zwiebel, Butter, Eiern und Petersilie, angebraten werden, um zuletzt entsprechend ehrfürchtig verspeist zu werden.
Und wenn nun noch jemand diese kulinarische Köstlichkeit, deren gesamte Herstellung mindestens eine Woche dauert, die gebacken, gekocht, gebraten, mehrfach die Form von rund zu eckig, wieder zu rund und dann wieder zu eckig verändert, (ich sage nur -Quadratur des Kreises, also eigentlich sogar eine Dimension darüber – Kubus-mus der Kugel – sozusagen) und immer wieder mit neuen, aber auch bereits enthaltenen Zutaten angereichert wird, abschätzig als Resteessen bezeichnet, der kann ja Semmelbrösel in der Pfanne rösten und schauen, ob da dann auch das gleiche herauskommt. Ach ja, da fallen mir Bärlis Marillenknödel ein, da muss man das zwar machen, das Anrösten, aber das ist eine völlig andere Geschichte.